„Frauen in die Öffentlichkeit “

PREIS Angela Geermann aus Bremerhaven wird zur „Roten Frau des Jahres 2011“ ernannt

■ 57, ist stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF).

taz: Frau Böschen, wie viele Menschen haben Sie bereits zur „Roten Frau“ ausgerufen?

Sybille Böschen: Angela Geermann, die wir heute im Rahmen unseres alljährlichen Frauenmahls auszeichnen, ist erst die zweite. Im vergangenen Jahr haben wir Gisela Tresch von der Lebenshilfe Bremerhaven geehrt. Da hatten wir den Preis speziell für Vorgesetzte ausgelobt, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Möglichkeiten der Fortbildung unterstützen. Dieses Mal wollten wir jemand auszeichnen, die sich ehrenamtlich im Gesundheitsbereich engagiert: Frau Geermann arbeitet seit fünf Jahren im Haus im Park, eine Bremerhavener Demenzeinrichtung, wo sie die hausinterne Zeitung verantwortet, hervorragende Vernetzungsarbeit leistet und auch in der Sterbebegleitung aktiv ist.

Ist Ihre Auszeichnung dotiert?

Finanziell nicht, aber es gibt eine wunderschöne weibliche Figur aus rötlichem Kupfer als Trophäe.

Nun will sich nicht jede Frau, die sich engagiert, als „rot“ deklarieren lassen. Gab es schon Vorgeschlagene, die von sich aus abgelehnt haben?

Nein. Wir wollen natürlich vermeiden, dass sich jemand durch diese Ehrung vereinnahmt fühlt. Das Ziel ist, das bürgerschaftliche Engagement von Frauen in die Öffentlichkeit zu bringen.

Ist die Jury rein sozialdemokratisch besetzt?

Nur zu zwei Dritteln – wir wollen ja auch externen Sachverstand dabei haben. INTERVIEW: HB