„Prävention per SMS“

VORTRAG Forscher wollen Smartphones, Apps und Internet in der Gesundheitsförderung einsetzen

■ 33, ist Gesundheitspsychologin und leitet am Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin, kurz BIPS, eine Fachgruppe zur „Angewandten Interventionsforschung“.

taz: Frau Pischke, kann das Handy bei der Gesundheitsprävention unterstützen?

Claudia Pischke: Auf jeden Fall. Wir nutzen Handys zum Beispiel für SMS-basierte Erinnerungen an Termine oder Medikamenteneinnahmen. Und auch für interaktive Kommunikation bei Bewegungs- oder Ernährungsfragen.

Und was ist mit dem Internet?

Da ist es vor allem unser Ziel, über Webseiten evidenzbasiertes Wissen zu vermitteln. Wenn Patienten bisher ihre Krankheiten googeln, lesen sie häufig nur unwissenschaftliche Informationen aus Internetforen oder subjektive Selbsterfahrungsberichte, das wollen wir durch wissenschaftliche Informationen ergänzen. Vor allem bietet sich für uns auch die Möglichkeit, Evaluationen durchzuführen.

Erreicht man mit solchen Programmen nicht nur jüngere Patienten?

Durchaus nicht. Auch ältere Patienten lassen sich gerne bei ihrem Krankheitsmanagement helfen. Bei Diabetikern sind das dann beispielsweise Erinnerungen an Blutabnahmen oder Hilfe bei der Bewertung der Ergebnisse.

Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Wie könnte da die Verwendung der neuen Medien im Gesundheitswesen aussehen?

Wir wollen die Nutzung von Smartphones und Internetfunktionen wie Apps erweitern. Damit erhoffen wir uns vor allem, gesundheitsferne oder sozial benachteiligte Gruppen erreichen zu können.

Interview: ANISSA BRINKHOFF

Vortrag: 11 Uhr, Haus der Wissenschaft