Nicht nur für Kreative

STADTENTWICKLUNG Die Zwischenzeitzentrale wird verlängert und will sich im Westen engagieren

Die Zwischennutzungs-Agentur bleibt für weitere vier Jahre bestehen. Das hat die Baudeputation jetzt beschlossen.

Die sogenannte „ZwischenZeitZentrale“ (ZZZ) wurde 2009 gegründet und erschließt seitdem leer stehende Immobilien in Bremen. Zu den größten Projekten der ZZZ zählt die Erschließung von ungenutzten Gewerbeflächen im Stadtteil Findorff. 2010 wurde zudem die ehemalige Suchtklinik an der Neuenlander Straße in der Neustadt für verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt, im vergangenen Jahr gab es ein Projekt im ehemaligen Sportamt auf dem Peterswerder.

Es seien aber nicht nur „junge Kreative“, die von diesem Projekt profitieren, sondern „alle Bürger Bremens“, so Daniel Schnier von der ZZZ. Es gehe darum, „soziale Räume“ in der Stadt zu schaffen. Leerstände sollten aufgedeckt und „umgenutzt“ werden, sagt Schnier.

Für die Zukunft werden die Bremer Überseestadt, das Gewerbegebiet an der ehemaligen Wollkämmerei in Bremen-Nord sowie der Bremer Westen ins Visier genommen. Für die Weiterführung der Zwischennutzungsagentur ab dem Herbst wurden jetzt eineinhalb Stellen bewilligt. Die Gesamtkosten sollen sich auf 500.000 Euro belaufen. Ziel des Projektes sei es, Brachflächen aufzuwerten, leer stehende Gebäude zu erhalten und deren Betriebskosten zu senken, heißt es in dem Beschluss der Baudeputation.

Heiko Strohmann (CDU) äußerte sich skeptisch zu den Plänen von rot-grün und fordert, den Versuch der „offensiven, normalen Vermarktung“ der Gebäude nicht aus dem Auge zu verlieren. Für Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing steht eine Zwischennutzung jedoch in keinem Widerspruch zu einer späteren Vermarktung. Ralph Saxe von den Grünen nannte die ZZZ ein „irre gutes Projekt“. Die verhältnismäßig geringen Kosten für das Projekt und die Förderung der Kreativwirtschaft würden eine „Win-Win-Situation“ bedeuten, so Saxe. TDI