„Auch Mädchen skaten“

FOTOGRAFIE UND TEXT Arbeitnehmerkammer zeigt Frauen in „Männersportarten“

■ 35, freie Fotografin, studierte an der Hochschule für Künste in Bremen.

taz: Frau Hanebeck, worum geht es bei dem Projekt „Frauensport“?

Cosima Hanebeck: Ich habe Frauen fotografiert, die typische Männersportarten betreiben. Es geht darum, anderen Frauen Mut zu machen, denn die Scheu ist sehr groß. Frauen sind in vielen Sportarten unterrepräsentiert – das ist einfach ungerecht. Ich denke sehr idealistisch.

Um welche Sportarten geht es?

Beim Eishockey, Rugby oder Skaten sieht man meistens Männer. Die Mädchen sitzen daneben und gucken zu. Viele wissen gar nicht, dass auch Mädchen skaten und die Fotos können ein Ansporn sein, es auszuprobieren.

Wie kam der Kontakt zu den Frauen zustande?

Wir sind einfach zum Spiel gefahren und haben die Frauen danach fotografiert. Die Bilder von den Rugbyspielerinnen kommen aus Bremen und die Softballerinnen hatten ein Match in Lüneburg.

Mit wem arbeiten Sie zusammen?

Chris Ruschin schreibt die Texte zu den Fotos. Sie spielt selber Eishockey und hatte die Idee für das Projekt. In Gesprächen mit den Sportlerinnen hat sie viel über die Geschichte der Frauen erfahren. Es geht um die Klischees, mit denen sie sich herumschlagen müssen.

Was sind das für Klischees?

Die Frauen sind sich über ihre Außenseiterrolle bewusst. In der Gruppe stärkt sie das Gemeinschaftsgefühl, aber Außenstehende zeigen oft wenig Verständnis. Für viele stehen Attraktivität und Weiblichkeit immer noch im Widerspruch zu bestimmten, männerdominierten Sportarten. INTERVIEW: TDI

„Frauensport“: Galerie im Foyer, Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstr. 1, nur wochentags