„Konstruktion mit Reifen“

MUSIK Joe Löhrmann zieht sein Klavier durch ganz Bremen und spielt unter freiem Himmel

■ 29, kommt aus Bremen, ist Pianist und Globetrotter und spielt seit 20 Jahren überall auf der Welt.

taz: Herr Löhrmann, warum haben Sie nicht Gitarre spielen gelernt? Die wäre leicht zu tragen.

Joe Löhrmann: Als ich anfing zu spielen, wusste ich ja noch nichts von meiner Vorliebe, draußen zu spielen. Durch meine Reisen bin ich auf die Idee gekommen, auch mit dem Klavier unterwegs zu sein.

Wie bewegen Sie das?

Mein Vater und ich haben eine Spezialkonstruktion mit luftgefüllten Reifen gebaut und so kann ich die über 200 Kilo alleine ziehen. Nur an schwierigen Stellen, wie Schrägen, muss ich jemanden um Hilfe bitten.

Was machen Sie, wenn es mal regnet?

Ich gehe nur bei richtig gutem Wetter raus und für den Fall, dass ein paar Tropfen runter kommen, habe ich immer eine Plane dabei.

Ist das Ihr Hobby oder verdienen Sie damit Ihr Geld?

Seitdem ich 16 bin, verdiene ich mit dem Klavierspielen Geld, mittlerweile hauptberuflich. Diese Projekt-Tour mache ich aufgrund meiner Leidenschaft, bei schönem Wetter zu spielen, und natürlich hoffe ich, dadurch mehr gebucht zu werden.

Stehlen Sie anderen Straßenmusikern nicht die Show?

Da fehlen mir noch Erfahrungswerte. Das Klavier ist erst seit zwei Wochen fertig und ich war erst drei Mal damit unterwegs. Aber meinen Standort muss ich genau wie alle anderen nach 30 Minuten ändern.

Haben Sie eine Lieblings-Open-Air-Bühne in Bremen?

Das muss ich jetzt herausfinden. Ich hoffe, dass sich die Leute auf dem Marktplatz ein bisschen Zeit nehmen und sich vielleicht kurz auf die Treppe setzen. Die Schlachte kann ich mir auch gut vorstellen. Interview:HMM

15 Uhr, Schlachte

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