„Vom Mond zum Mensch“

Forschung Bremens klügste und schönste Roboter laden zum Tag der offenen Tür im Technologiepark

■ 45, ist Computerlinguist und stellvertretender Leiter des Bremer Robotic Innovation Centers.

taz: Herr Ronthaler, Ihre Roboter können klettern, auf dem Mond herum fahren, haben Wirbelsäulen und greifen selbstständig nach Dingen. Was können sie nicht?

Marc Ronthaler: Sie müssen noch lernen, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Bisher haben wir ungeheuer viel entwickelt, was Roboter weit entfernt von uns tun können – auf dem Mond, dem Mars oder in abgesperrten Bereichen großer Fabriken. Um aber ein Werkstück gemeinsam mit einem Menschen anzufassen, brauchen sie eine entsprechende Sensorik und die Fähigkeit, ihre Wahrnehmungen zu interpretieren. Auf diesem Gebiet haben wir noch enormen Entwicklungsbedarf.

Ist der Tag der offenen Tür dafür gedacht, die Akzeptanz für Roboter in der Arbeits- und Alltagswelt zu erhöhen?

Eigentlich gibt es keine Berührungsängste, die Leute rennen uns eher die Bude ein. Wir machen den Tag, weil wir eine durch Steuern finanzierte Einrichtung sind: Wir fühlen uns dazu verpflichtet zu zeigen, was wir mit den öffentlichen Mitteln machen.

Sie präsentieren auch Aila, eine „Roboterdame“. Warum wird künstlichen Wesen ein Geschlecht zugewiesen?

Mit der sehr avancierten Ästhetik dieser Roboterdame, an der auch die Hochschule für Künste mitwirkte, heben wir uns von der internationalen Konkurrenz ab. Die produziert überwiegend muskelbepackte Roboter vom Typ „Terminator“. Außerdem ist unsere Aila von ihren Kräfteproportionen her tatsächlich weiblich: Wie bei echten Frauen auch ist ihre Kraft im Verhältnis zum Körpergewicht größer als bei Männern. Int.: HB

Tag der offenen Tür: 10 bis 17 Uhr, Robert-Hooke-Straße 5 und Mary-Somerville-Straße 9