Bremer Studenten loben Wahlpreis aus

BUNDESTAGSWAHL Drei Politik-Studenten wollen Bürger und Bürgerinnen motivieren, am 22. September ein Kreuzchen zu machen. Und sei es eins über den ganzen Wahlzettel. Dabei sein ist alles

Die Initiatoren: Einer ist CDU-Mitglied, der zweite bei der IG Metall und der dritte Ratsherr der Grünen

Premiere im Norden: Mit einem Wettbewerb zwischen den Bundesländern Bremen und Niedersachsen wollen drei Politikstudenten die Beteiligung an der Bundestagswahl am 22. September ankurbeln.

Den erstmals ausgelobten und undotierten „WahlPreis 2013“ gewinnt nach Angaben der Initiatoren der Bremer oder niedersächsische Wahlkreis mit der höchsten Wahlbeteiligung. „Bei uns treten alle 32 Wahlkreise in den Bundesländern gegeneinander an“, erläuterte Mitinitiator Fabian Wesselmann. Es gehe um den ideellen Titel „Wahlkreis des Jahres“, sagte er am Freitag der Nachrichtenagentur EPD.

Hinter dem Pilotprojekt stehen drei Studenten der Politikwissenschaft an der Universität Bremen: Timo Albeshausen (20) engagiert sich in der CDU und Jungen Union, Steven Tümler (29) ist Mitglied der IG Metall und Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung, Fabian Wesselmann (20) ist Ratsherr der Grünen in der Gemeinde Lastrup bei Oldenburg. „Diese überparteiliche Konstellation hilft uns, fair und neutral Werbung für eine Inanspruchnahme des Wahlrechts zu machen“, sagte Wesselmann.

„Jede Stimme bei der Bundestagswahl ist eine Stimme für die Demokratie“, appelliert das Trio. Wer keine Partei oder Person wählen wolle, könne seinen Wahlzettel ungültig machen, etwa durch mehr als zwei Kreuze. Das unterstütze die Demokratie, denn ungültige Stimmen würden genauso wie gültige Wahlzettel bei der Berechnung der Wahlbeteiligung berücksichtigt.

Überdies soll die kreativste Aktion zur Steigerung der Wahlbeteiligung mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro belohnt werden. „Egal, für wen oder was ihr euch letztendlich entscheidet: Hauptsache, ihr geht am 22. September 2013 zur Bundestagswahl – für euch, euren Wahlkreis und die deutsche Demokratie“, sagte Wesselmann.

Als Favorit geht den Angaben zufolge der Wahlkreis Harburg ins erste Rennen um den „WahlPreis“. Bei der Bundestagswahl 2009 hätten dort 77,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. „Das bedeutete den ersten Platz in den Bundesländern Niedersachsen und Bremen“, sagten die „WahlPreis“-Initiatoren. Im Schnitt betrug die Beteiligung damals in Niedersachsen 73,3 Prozent, in Bremen 70,3 Prozent.

Zu den Unterstützern des Projektes zählen der Bremer Politikwissenschaftler Lothar Probst und der UN-Sportbeauftragte und ehemalige Bremer Innensenator Willi Lemke. Auch der niedersächsische Landtagspräsident Bernd Busemann und etliche Bundestagskandidaten fördern die Aktion.  (epd)