Frauenehrung am Männertag

JUBILÄUM Seit einem Vierteljahrhundert bildet belladonna Frauen

belladonna betreibt Nordeuropas größtes Frauenpressearchiv

Es ist nicht ganz ohne Ironie, dass der Senatsempfang für belladonna ausgerechnet auf den 19. 11. angesetzt ist. Denn der 19. 11. ist, auch wenn das nur wenige wissen, das Datum eines auch von der Unesco unterstützten Internationalen Männertages. Und belladonna, das wiederum ist allgemein bekannt in Bremen, ist die bundesweit größte Bildungs und Kultureinrichtung für Frauen.

Sie wird getragen vom gleichnamigen, im Mai 1986 gegründeten Verein, besteht selbst seit 25 Jahren, und bietet neben Seminaren, Diskussionsveranstaltungen, Lesungen und Ausstellungen auch Qualifizierungsprogramme für Existenzgründerinnen an, ein einzigartiger Mix. Seit 2006 fungiert belladonna daher auch als die nordwestdeutsche Regionalvertretung der „bundesweiten Gründerinnenagentur“. Großes Ansehen genießt die Einrichtung auch als Frauendokumentationszentrum, zu dem das mittlerweile größte Frauenpressearchiv Nordeuropas gehört. Während man anfangs für die spezifisch feministische Themensetzung noch oft belächelt worden sei, stünden die von belladonna bearbeiteten Fragen „nun im Zentrum der Debatten“, bilanziert Geschäftsführerin Maren Bock. „Das bestätigt unseren Weg.“

Das zeigt sich auch im Jubiläumsprogramm: Darin ist der Senatsempfang, den Bürgermeisterin Karoline Linnert (Grüne) heute um 17 Uhr zu Ehren von belladonna gibt, die einzige externe Veranstaltung. Ende November widmet sich belladonna mit einem prominent besetzten Podium Fragen einer geschlechtergerechten Zukunft, schon am kommenden Montag steht die Rolle der Frauen im sogenannten arabischen Frühling im Fokus: Über die Umbrüche und Aufbrüche dort referiert Barbara Unmüßig aus dem Vorstand der Heinrich Böll Stiftung.  (taz)