Nussnougatsauerei

PRODUKTTEST Manche Lebensmittel wollen gar nicht geöffnet werden, scheint es

Es gibt zwei Sorten von Frischefolien: Die mit Aufreißlasche, die so tun, als ob man sie öffnen könnte, bei denen aber oft nur die Lasche reißt. Oder Folien ohne Lasche, die mit Finger, Messer, Dosenöffner oder was sonst in greifbarer Nähe liegt, bearbeitet werden. Manch einer soll Spaß an diesem Ritual haben, im Grunde aber ist es eine ärgerliche Sauerei.

Auf der Nutella-Webseite steht: „Die Folie ist mit einer Verleimung angebracht, die sehr viel stärker haftet als beispielsweise bei einem Joghurtbecher. Eine Aufreißlasche hätte wenig Sinn, da sie entweder zu früh abreißt oder nur ein kleines Stückchen der Folie mitnimmt.“

Der Morgen macht den Tag, ist der Nutella-Slogan. Der Morgen ist aber getrübt, wenn man schon vor dem ersten Kaffee verschmierte Finger hat, weil man Folienstücke aus der Nougatcreme fischen muss. Hier soll „nougataid“ helfen. Den runden Plastikdeckel aufs Glas drücken, drehen, ein Haken hält die Folie. Et voilà. Bei einem Preis von 9,95 Euro ist das ein teurer Spaß – auch wenn der Deckel auf verschiedene Glasgrößen passt.

Nutella könnte diesen vermeintlichen Fehler beheben. Aber das ist nicht nötig – denn das Unternehmen, das Deutschland überzeugt hat, dass Nougatcreme auf den Frühstückstisch gehört, muss sich keine Sorgen um Kunden machen. Und kann die Menschen weiter an ihren Folien fummeln lassen. SASKIA HÖDL

Nougataid, 9,95 Euro, über www.nougataid.de