FREIWILLIG
: Angst vor Borschtsch

UNTER FANS Die Besucher in Kiew schätzen die Gastfreundschaft der Ukrainer. Manchmal jedoch verderben sie sich den Magen

Nicht weit entfernt von der Fanmeile in Kiew lerne ich Kemal Karapinal, einen Turisten aus der Türkei, kennen. Er will wissen, warum ich mit Notizblock und Stift herumlaufe. Als er hört, dass ich Journalistin bin, freut er sich und will seine Geschichte erzählen. „Wenn diese beiden nicht gewesen wären“, sagte er und zeigt auf seine Freunde, „hätte ich auf der Straße schlafen müssen.“ Kemal ist für vier Tage in die Ukraine gekommen – nicht wegen des Fußballs, aber die EM ist ein guter Anlass, Kiew zu besuchen. Auf seine Begegnung mit der ukrainischen Hauptstadt hat er sich sorgfältig vorbereitet: er hat die Reiseroute festgelegt und auf Facebook Ukrainer gefunden, die ihn kostenlos bei sich aufnehmen. Andrej und Pjotr erzählen, dass sie zeigen wollen, wie gastfreundlich die Ukrainer sind. Kemals Eindrücke sind positiv. Das Einzige, was ihm nicht gefällt, ist das Essen. Ich bin überrascht. Sogar die anspruchsvollen Franzosen schätzen unsere Süßigkeiten. Pjotr und Andrej erklären mir, dass ihre ukrainische Freundin das Frühstück macht. Nachdem sich Kemal einmal den Magen verdorben hat, rührt er ukrainische Speisen nicht mehr an. VIKTORIA BILASCH

Die 23-Jährige ist Linguistikstudentin in Kiew und Volunteer bei der EM