Berlusconi ruft Notstand aus

ROM dpa ■ Mit der Ausrufung eines nationalen Flüchtlingsnotstands hat die konservative Regierung von Silvio Berlusconi die Befugnisse der Polizei in Italien im Kampf gegen illegale Einwanderung weiter ausgeweitet. Mit den Maßnahmen will Innenminister Roberto Maroni auf den Strom von Immigranten aus Afrika reagieren. Im ersten Halbjahr 2008 kamen 10.600 Bootsflüchtlinge an, doppelte so viele wie im Zeitraum 2007. Die Opposition kritisierte die Pläne. Auch der Vatikan forderte die Regierung auf, die Menschenrechte zu respektieren. „Auch eine Hausherrin befindet sich in einer Art Notstand, wenn zwei unangemeldete Gäste kommen, aber sie wird versuchen, sie auf bestmögliche Weise willkommen zu heißen“, erklärte Bischof Agostino Marchetto. Er ist Sekretär des Päpstlichen Rates der Seelsorge für Migranten und Menschen.