Einblick (411)

Philip Topolovac, Bildhauer/Konzeptkünstler

■ Name Philip Topolovac Geboren 14. 06. 1979, Würzburg Mit welchen Galerien arbeiten Sie zusammen Galerie Isabella Czarnowska, Berlin Aktuelle Einzelausstellung „Diverse Zimmer“, bis 7. 1., Di–Sa, 12–18 Uhr, Galerie Invaliden 1, Brunnenstr. 22 Aktuelle Gruppenausstellungen „Solos II“, OZEAN (siehe Tipp) Preise der Werke zwischen 800,– € und 21.000,– €

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Philip Topolovac: Die Gesichter der Renaissance waren fantastisch – die seltsam klaren und irgendwie verschrobenen Portraits dieser Zeit begeistern mich immer wieder – die Gesichter der Postmoderne in der endlosen Schlange davor waren allerdings auch sehr anregend. Außerdem finde ich die aktuelle Ausstellung von Anita Tarnutzer im TÄT spannend. Eine riesige Kubus-Installation aus Keramikscherben, in der Konstruktion und Rekonstruktion zusammenkommen. Ebenfalls gefiel mir Markus Wirthmanns Arbeit in der Kunstkammer des Georg Kolbe Museums sehr gut. Seine Installation bestand aus rieselndem Sand in einer Regalkonstruktion und war eine einfache, aber sehr poetische Auseinandersetzung mit Landschaft und Zeit. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Ich bin nicht so ein großer Klubgeher. Eigentlich hänge ich derzeit öfter auf der Artist Night in der Kingsize Bar rum, da kann man ab und an auch tanzen, wenn der Pegel stimmt. Mein letztes Konzert war das Mozart Requiem (KV 626) in der Heilig- Kreuz-Kirche. Chor in Kirche: immer wieder schön! Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Zuletzt habe ich „Minkowskis Zitronen“ von Alexander Graeff gelesen – eine Sammlung von surrealen Kurzgeschichten aus dem Alltagswahnsinn. Im Augenblick lese ich Heinz von Foersters „Kybernethik“ – radikaler Konstruktivismus und so … Außerdem befasse ich mich mit sowjetischer Avantgarde-Architektur der 20er Jahre und habe dazu einige wunderbare Bücher im Antiquariat Unterwegs ergattert – El Lissitzky und Konsorten hatten wirklich wunderbare utopische Visionen- fliegende Wohnhäuser und fantastische Monumentalarchitekturen … Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? In der Stadt spazieren gehen.