KULTURBEUTEL

Zum Trauern: Der britische Musiker Peter „Sleazy“ Christopherson ist tot. Der 55-Jährige starb am Mittwoch im Schlaf. Er befand sich zu dem Zeitpunkt in Bangkok. Christopherson war eines der Gründungsmitglieder der Industrial-Band „Throbbing Gristle“, deren Songs Depeche Mode und auch die Nine Inch Nails prägten. 1981 trennte sich die Band, erst 2004 spielten sie wieder Konzerte und nahmen Alben auf. Der Künstler experimentierte als einer der ersten mit Loop-Effekten, auf die später das Sampling folgte. Christopherson wirkte auch in den Bands Psychic TV und Coil mit.

Zum Filmen: Aus den Töpfen des Kultustaatsministers Bernd Neumann fließen 1,885 Millionen Euro in Film- und Drehbuchprojekte. Von den Fördergeldern profitiert zum Beispiel der Berliner Regisseur Christian Petzold, dessen neuer Film, „Barbara“, von einer Ärztin handeln wird, die im Sommer 1978 in der DDR einen Ausreiseantrag stellt. Auch die Geschwister Anna und Dietrich Brüggemann, die sich mit „Renn, wenn du kannst“ ins Gespräch brachten, dürfen sich über Fördergelder freuen. Heinz Emigholz, der Essayfilmer, der sich immer wieder mit Architektur beschäftigt, erhält 110.000 Euro für sein Projekt „Aufbruch der Moderne“, in dem es um die Architekten Auguste Perret, Pier Luigi Nervi und Luis Baragàn geht. Auch die Berliner Filmemacherin Gamma Bak, die zuletzt das persönliche Filmessay „Schnupfen im Kopf“ fertigstellte, wird gefördert; sie erhält 30.000 Euro für „Engelbecken“, der von einer Flucht aus der DDR im Jahr 1988 berichtet.

Zum Freuen: Der Cervantes-Preis ist eine wichtige Auszeichnung für spanischsprachige Literatur, dotiert mit 125.000 Euro. Er geht in diesem Jahr an die 85 Jahre alte spanische Autorin Ana María Matute, eine wesentliche Stimme der Post-Bürgerkriegs-Literatur.