Ozeane mit Quecksilber belastet

WOODS HOLE dpa | In den Ozeanen der Erde hat sich die Konzentration von Quecksilber wegen des Einflusses des Menschen teilweise verdreifacht. Wissenschaftler um Carl Lamborg vom Ozeanischen Institut Woods Hole im US-Staat Massachusetts haben bei Expeditionen den Gehalt an Quecksilber im Atlantik, Pazifik sowie in den südlichen und arktischen Ozeanen gemessen und jetzt eine Studie im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

Ihre Messwerte verglichen sie mit den Bedingungen, die vor dem Einfluss des Menschen herrschten. Demnach hat sich der Gehalt des Flüssigmetalls in kaltem Wasser ab einem Kilometer Tiefe um 150 Prozent erhöht, im Oberflächenwasser sogar verdreifacht. Bislang basierten die Schätzungen über Quecksilberbelastung in den Meeren meist auf Modellrechnungen. Es sammelt sich in Meerestieren an und gelangt über die Nahrung auch in den menschlichen Körper. Dort reagiert der Stoff unter anderem mit lebenswichtigen Enzymen und hemmt deren Wirkung. Das meiste Quecksilber gelangt in die Umwelt, wenn Kohle, Öl oder Gas verbrannt werden. Das Metall wird auch in Neonröhren, Energiesparlampen und Batterien verwendet.