Nicht mehr erster Klasse

FLUGLINIEN Die Lufthansa leidet unter der Konkurrenz der Billigflieger und muss sparen

FRANKFURT/MAIN afp/dapd | Die Lufthansa will einen drastischen Sparkurs einschlagen und dabei unter anderem auf vielen Langstreckenflügen die erste Klasse abschaffen. Diese solle es nur noch auf Strecken geben, auf denen sie sich finanziell lohnt. Außerdem solle die Flotte in den nächsten drei Jahren nicht mehr wachsen, heißt es in einem am Wochenende bekannt gewordenen Brief von Passagier-Vorstand Carsten Spohr an die Mitarbeiter.

Die Lufthansa kämpft mit der Konkurrenz von Billigfliegern und den zunehmend auf den Markt drängenden Fluglinien aus den arabischen Golfstaaten. Die Airline arbeite unter „erschwerten Rahmenbedingungen“, erklärte Spohr und verwies außerdem auch auf die Luftverkehrssteuer, den Emissionshandel und die Nachtflugverbote. Der Lufthansa-Konzern hatte im vergangenen Jahr insgesamt einen Verlust von rund 13 Millionen Euro gemacht.

Im Rahmen des angekündigten Programms solle das Passagiergeschäft 600 Millionen Euro einsparen und 300 Millionen an zusätzlichen Umsätzen erwirtschaften. Die Vorhaben im Passagiergeschäft seien ein „erster konkreter Plan, um das anzugehen. Es werden aber noch weitere Maßnahmen folgen“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Kündigungen seien im Rahmen des Programms nicht ausgeschlossen, es gebe aber noch keine konkreten Pläne für Entlassungen.

Geplant sei auch die organisatorische Zusammenlegung des Geschäfts außerhalb der Drehkreuze München und Frankfurt mit der konzerneigenen Billigtochter Germanwings. Aufgaben wie Verwaltung oder Buchungsplanung könnten so gemeinsam erledigt werden. „Wie die Flieger dann lackiert sind, ist noch nicht entschieden“, so der Sprecher. Zudem sollten über 25 Jahre alte Flugzeuge nicht mehr eingesetzt werden, auch um den Treibstoffverbrauch zu senken.