Deutschlands Rating in Gefahr

EURO Nach massiver Abwertung europäischer Staaten durch die Agentur Standard & Poor’s wachsen die Probleme für den Eurorettungsschirm

BERLIN/FRANKFURT dpa/taz | Nach dem Rundumschlag der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) gegen die Eurozone wird mit Spannung die Reaktion der Börsen am heutigen Montag erwartet. Im Kampf gegen die Schuldenkrise stehen die Europäer nach der Herabstufung von neun Euroländern massiv unter Druck. Denn die US-Agentur droht auch dem derzeitigen Eurorettungsschirm EFSF mit dem Entzug der Bestnote AAA. In Deutschland werden zudem Befürchtungen laut, auch Europas Musterschüler könnte wie Frankreich seine Topbonität einbüßen.

Clemens Fuest, ein Berater von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), bezifferte die Chance, dass auch Deutschland seine Topbonität in der Zukunft verlieren könnte, auf 50:50. Nach Fuests Auffassung zeigt die Abwertung der Kreditwürdigkeit des Euroschwergewichts Frankreich, dass nun die Retter selbst an ihre Grenzen stoßen. „Dieser Prozess wird weitergehen, wir stehen vor einem wirtschaftlich wahrscheinlich nicht so tollen Jahr, und das wird auch Deutschland und Frankreich nicht unberührt lassen“, sagte er.

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