GENDIAGNOSTIKGESETZ
: Koalition will hohe Hürden setzen

BERLIN | Nach jahrelangen Debatten wollen Union und SPD hohe Hürden vor Gentests setzen. Das nun beschlussreife Gendiagnostikgesetz sei ein Meilenstein beim Schutz der sensiblen Gesundheitsdaten der Bürger, sagte die gesundheitspolitische SPD-Sprecherin Carola Reimann gestern. Anders als vorgesehen sollen vorgeburtliche Untersuchungen auf Krankheiten im Erwachsenenalter verboten werden. Über diese Frage waren sich Union und SPD bis zuletzt uneins. Reimann betonte, dass in dem bisher gänzlich ungeregelten Bereich vorgeburtlicher Untersuchungen strenge Voraussetzungen eingeführt würden. Zwar könnten im Einzelfall Tests auf späte Krankheiten Schwangeren in Konfliktsituationen helfen. Dennoch sagte Reimann: „Daran lassen wir es nicht scheitern.“ Arbeitgeber und Versicherungen sollen nun grundsätzlich keine Gen-Untersuchungen von Bewerbern und Kunden verlangen dürfen. Für Versicherungen gelten bei hohen Summen Ausnahmen. Heimliche Vaterschaftstests werden verboten. Tests vor der Geburt dürfen nur medizinisch begründet gemacht werden. (dpa)