NACH EL-SHERBINI-MORD
: Ermittlungen gegen Beamten eingestellt

DRESDEN | Die Staatsanwaltschaft Dresden hat das Ermittlungsverfahren gegen den Bundespolizisten eingestellt, der den Ehemann der ermordeten Ägypterin Marwa El-Sherbini irrtümlich angeschossen hatte. Dem Beamten könne weder eine vorsätzliche noch eine fahrlässige Körperverletzung angelastet werden, so die Behörde gestern.

El-Sherbinis Mann Elwy Okaz hatte am 1. Juli mit dem Russlanddeutschen Alex W. gerungen, der zuvor im Gerichtssaal wie von Sinnen auf die Frau eingestochen hatte. In dem Moment kam der Polizist in den Raum. Er hielt Elwy Okaz für den Angreifer und schoss ihm ins Bein. Die Situation sei „sehr schwer zu überschauen“ gewesen, so die Staatsanwaltschaft. Sowohl Alex W. als auch Elwy Okaz seien „stark blutverschmiert“ gewesen. Der Ehemann habe dem 28 Jahre alten Mörder gerade den Messergriff aus der Hand zwingen können, „so dass er scheinbar derjenige war, der die Waffe führte“. Dem Polizisten seien nur wenige Sekunden zum Eingreifen geblieben. Er habe sich auf tragische Weise geirrt. Fahrlässigkeit oder böse Absicht könnten ihm nicht vorgeworfen werden. (dpa)