MF-GLOBAL-PLEITE ERSCHÜTTERT WALL STREET
: Kundengelder scheinen futsch zu sein

NEW YORK | Die Pleite des weithin unbekannten Wertpapierhändlers MF Global schlägt hohe Wellen an der Wall Street. Die 2.900 Mitarbeiter starke Finanzfirma hat sich mit europäischen Staatsanleihen verhoben und gilt damit als das erste größere Opfer der Schuldenkrise. Zu allem Überfluss scheint bei MF Global nicht alles mit rechten Dingen zugangen zu sein.

Die beiden US-Aufsichtsbehörden SEC und CTFC schauen sich „Unregelmäßigkeiten“ an, erklärte sie Montagabend. Nach übereinstimmenden US-Medienberichten werden hunderte Millionen Dollar vermisst – Geld, das den Kunden von MF Global zusteht und das möglicherweise abgezweigt wurde, um Löcher aus eigenen riskanten Spekulationen zu stopfen.

Nach Informationen der New York Times werden annähernd 700 Millionen Dollar vermisst. Allerdings sei es auch denkbar, dass die Bücher schlicht schlampig geführt worden seien, hieß es. Die Untersuchungen dazu stünden noch ganz am Anfang. MF Global hatte erst am Montagmorgen Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. (dpa)