Raus mit Deutschland aus dem Euro!

RADIKAL Die freien Wähler wollen sich bundesweit als Alternative zur CDU etablieren. In der sonntaz lesen Sie schon einmal exklusiv deren Wahlprogramm

■ Der Termin: Am 19. Dezember wollen der Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, und EX-BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel auf einer Pressekonferenz in Berlin über „Alternativen in der Parteienlandschaft“ sprechen.

■ Die Mission: Aiwanger will seine Freien Wähler, die vor allem in Bayern stark sind, bei der Bundestagswahl 2013 zum Anlaufpunkt für enttäuschte CDU- und FDP-Wähler machen. Hans-Olaf Henkel, der für die Einführung des „Nord-Euro“ plädiert, soll dabei helfen.

VON ARNO FRANK

Wir FREIEN WÄHLER sind keine Partei für Radikale oder Verängstigte. Wir sind eine Partei für radikal Verängstigte, die auch wirklich etwas zu verlieren haben. Für uns FREIE WÄHLER steht der Mensch im Mittelpunkt des Handelns, nicht das niedliche Tier oder ein seltenes Mineral.

Es ist doch so: Wir zahlen Steuern, also sind wir Steuerzahler. Mit Rechten und Pflichten. Einerseits. Andererseits sind wir, die Bürgerinnen und Bürger von unserem schönen Deutschland, auch die Melkkühe und Melkstiere Europas. Das muss, darf und kann so nicht bleiben. Wir FREIEN WÄHLER machen uns deshalb dafür stark, dass der Steuerzahler endlich auch mal zu seinem Recht kommt. Es genügt, dass der produktive und besitzende Teil der Bevölkerung den Zahlmeister für Menschen mit Hartz-IV-Infektion gibt. Es kann nicht sein, dass der Steuerzahler auch noch saumselige Gestalten finanziert, die unter Olivenbäumen im Schatten liegen, den lieben langen Tag ihren Kautabak von der einen in die andere Backentasche schieben und ansonsten Gott einen guten Mann aus Deutschland sein lassen.

Hilfreicher Akademikersex

Schon jetzt verlässt alle 347 Sekunden ein Leistungsträger Deutschland. Ersatz erfolgt durch leistungsschwache, die Sozialsysteme belastende Zuwanderer. Wir fordern eine Stärkung der Familien, bestenfalls durch anspruchsvollen Akademikersex. Wir FREIEN WÄHLER fordern die Einführung eines Schulfachs „Lebenskunde“, da wir immer mehr Kinder und Jugendliche haben, die zwar alle Handytarife auswendig wissen, aber nicht in der Lage sind, sich eine warme Kartoffelsuppe zuzubereiten.

Es geht uns nicht darum, die Menschheit in Habenichtse und Habewasse aufzuteilen. Damit ist es nicht getan. Es geht uns darum, dass die, die was haben, ihr Hab und Gut auch behalten können. Denn nur, wer etwas hat, kann dieses Etwas auch vermehren. Und dann, wenn er will, den Habenichtsen auch etwas davon abgeben. Wir setzen uns dafür ein, dass die Habenichts dann gegebenenfalls höflich „Danke!“ sagen. Höflichkeit und gute Manieren kosten schließlich nichts, die kann sich jeder leisten. Wir FREIEN WÄHLER fordern: Schluss mit der Vieraugengesellschaft! Heikle Themen sollten auch unter sechs, acht oder mehr Augen angesprochen werden. Wir leben in einem Staat, dessen Parteienlandschaft geschlossen nach links gerutscht ist. Auf der rechten Seite ist daher noch viel Platz für uns. Wir müssen ihn uns nur nehmen!

Keine EUDSSR

Wir FREIEN WÄHLER sind der festen Überzeugung, dass die besseren Viertel der Städte und Gemeinden als Basis der staatlichen Ordnung wesentlicher Bestandteil der demokratischen Willensbildung sein müssen. Wir FREIEN WÄHLER lehnen jede Form von Extremismus ab. Denn Extremismus birgt die Gefahr, dass sich auch tatsächlich etwas ändert. Das kann keiner wollen. Die Dinge sind eigentlich ganz gut so, wie sie sind. Wir FREIEN WÄHLER wollen dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Und damit das so bleibt, muss sich gerade in der aktuellen Krise etwas ändern. Wir FREIEN WÄHLER fordern: keine Zwangsgemeinschaft, eine EUDSSR! Raus mit Deutschland aus dem Euro, zurück in die Deutsche Mark! Es gibt Gerüchte, von uns FREIEN WÄHLERN nach Kräften gestreut, dass bei der Bundesbank längst wieder D-Mark gedruckt wird. Sollten diese Gerüchte sich als haltlos erweisen, dann fordern wir FREIEN WÄHLER eben: eine Zweiteilung des Euro!

In dieser Frage lassen wir FREIEN WÄHLER uns ohne Scheuklappen gerne inspirieren von Frei- und Querdenkern wie Hans-Olaf Henkel. Und das heißt konkret, innerhalb der EU auch mal die „Mentalitätsunterschiede“ der betreffenden Länder zu respektieren. Unterschiede, über die man unter zehn, zwölf oder mehr Augen offen sprechen können sollte. Die sogenannten Olivenländer kennen keine Haushaltsdisziplin? Dann sollen sie doch einen eigenen Euro bekommen! Den könnte man „Südo“ nennen oder „Sonnenbrando“, sein Wert entspräche der „Ausgabefreude und dem währungstechnischen Improvisationstalent dieser Länder“. Umgekehrt könnten dann auch disziplinierte Nordländer (Deutschland, Benelux, Österreich und Finnland) einen eigenen Euro einführen, der der Sparsamkeit und der währungstechnischen Weisheit dieser Länder entspricht. Diese neue Währung könnte „Mark“ heißen oder auch „Großdeutschesreichsmark“. Denkbar wären auch noch wesentlich beknacktere Namen wie „Gulden“, „Nordo“, „Wertvollar“, „Hartgeld“ oder kurz „Henkelgeld“.

Schon jetzt verlässt alle 347 Sekunden ein Leistungsträger unser Deutschland

Verrat am Steuerzahler

Wir FREIEN WÄHLER stellen den kerngesunden Menschenverstand in den Mittelpunkt unserer Politik, gleich neben den Menschen und sein Konto. Deshalb fordern wir, den Verrat am deutschen Steuerzahler sofort zu unterbinden und stattdessen die Steuerzahler anderer Länder stärker in die Pflicht zu nehmen. Deutschland wird ausverkauft, weil es aus historischen Gründen noch immer gezwungen ist, kleinlaut in der Ecke zu stehen.

Damit muss Schluss sein! Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches war es auf dem Gebiet des heutigen Deutschland auch noch ein paar Jahrzehnte schön ruhig. Wir dürfen uns nicht länger dem Diktat ausländischer Interessen und der Finanzwelt beugen … oder so.

Puh. Haben Sie gemerkt, das uns seit einer ganzen Weile irgendwie die Themen ausgehen? Dass immer schwammiger und verschwitzter klingt, was wir so fordern? Wirr, irgendwie irre? Das liegt daran, dass es verdammt anstrengend ist, die Parteiprogramme von FPD und CSU so zu paraphrasieren, dass sie irgendwie nach den FREIEN WÄHLERN und damit frisch und ehrlich wütend klingen. Dabei wissen wir doch auch nicht weiter, verdammte Scheiße. Sie etwa?