Kongo: UNO feuert ihren Chef

BERLIN taz ■ William Swing, der langjährige Chef der weltgrößten UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (Monuc), soll sein Amt verlieren. Dies verkündete eine Sprecherin die UN-Zentrale in New York am Donnerstag. Die Entscheidung des UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon muss noch vom UN-Sicherheitsrat bestätigt werden. Der 73-jährige Swing aus den USA hatte sein Amt seit Mai 2003 inne und galt vielen Kongolesen als der eigentlich mächtigste Politiker ihres Landes; zur schlimmsten Zeit des Kongokriegs, 1998 bis 2001, war er US-Botschafter in Kinshasa. Man sagte Swing zuletzt eine übergroße Zurückhaltung gegenüber Kongos Präsident Joseph Kabila nach. Er soll nun durch den Briten Alan Doss ersetzt werden, langjähriger UN-Diplomat und zuletzt Chef der zweitgrößten UN-Mission der Welt in Liberia. Dort soll die UN-Mission „Unmil“ zukünftig Ellen Margrethe Loj leiten, derzeit dänische Botschafterin in Tschechien – ein Zeichen für die abnehmende Bedeutung Liberias bei der UNO. In der Elfenbeinküste soll der bisherige UN-Chef Pierre Schori durch Südkoreas ehemaligen UN-Botschafter Choi Young-Jin ersetzt werden. D. J.