Afghanistan überprüft Nato-Präsenz

KABUL ap/afp ■ Nach den jüngsten Militäraktionen mit Todesfällen in der Zivilbevölkerung hat der afghanische Präsident Hamid Karsai eine Überprüfung der ausländischen Truppenpräsenz angeordnet. Das Außen- und das Verteidigungsministerium wurden angewiesen, auf ein Ende von „Luftangriffen auf zivile Ziele“ hinzuwirken. Jüngster Anlass der ungewöhnlich schroff formulierten Erklärung vom Montagabend war ein US-Luftangriff am Freitag vergangener Woche in der Provinz Herat, bei dem nach Angaben der Vereinten Nationen rund 90 Zivilisten getötet wurden. Nach US-Militärangaben richtete sich der Angriff gegen ein Treffen von Taliban-Kämpfern, bei dem mindestens 30 getötet wurden. Inzwischen räumten US-geführte Koalitionstruppen den Tod von fünf Zivilisten ein. Die Nato reagierte zurückhaltend auf Karsais Vorstoß. Man sei noch nicht offiziell von der Entscheidung informiert, so ein Sprecher am Dienstag.