Hilfe, die Helfer kommen

betr.: „Satan im Sudan“, Das Schlagloch von Ilija Trojanow, taz vom 21. 1. 09

Erfreulich, dass sich einmal jemand an dieses heikle Thema, über Sinn und Unsinn, von wohl meist selbsternannten „ Rettern der Welt“, gewagt hat, und wer könnte dies besser beschreiben als „Mister Weltensammler“ Ilija Trojanow persönlich.

Es ist schon erstaunlich, was für Koniferen, vorzugsweise aus dem Showgeschäft, sich zumeist auf dem afrikanischen Kontinent das humanitäre Mäntelchen überstülpen und vielleicht wünschen, dass ihnen über Nacht ein Heiligenschein wächst. Der Tatsache entspricht es, dass die Fahrzeugflotte von vielerlei Hilfsorganisationen weiß, neu ist und der Gedanke an eine Abwrackprämie in Afrika wohl nur ein unverständliches Kopfschütteln hervorrufen würde. Wer nicht gerade dem stress- und zeitgeplagten Leiter einer Pauschalreisegruppe hinterherhetzen muss, der wird an vielen Ecken des schwarzen Kontinents über Mitarbeiter der verschiedensten Hilfsorganisationen stolpern und über den Verbleib von so manchem heimatlichen Steuer-Euro erstaunt sein. Aber trotz allem wünschen wir den zahlreichen Hilfsvereinigungen viel Glück, allen voran den westlichen Gewissensberuhigern à la Geldof, Bono und Co., wenn sie hinausziehen, um von den Showbühnen dieser Erde ihre Stimme zu erheben für eine bessere Welt. ECKHARD LIEDER, Kahla