ISRAEL WILL ZAHL DER SIEDLER IM WESTJORDANLAND VERDOPPELN – DAS AUS FÜR EINE ZWEISTAATENLÖSUNG

Das israelische Wohnungsbauministerium will die Zahl der jüdischen Siedler im besetzten Westjordanland fast verdoppeln. Die Pläne sähen für die kommenden Jahre den Bau von 73.000 Wohnungen vor, 5.700 davon im annektierten Ostteil Jerusalems, berichtete der Armee-Rundfunk am Montag. In den neuen Wohnungen könnten bis zu 280.000 Menschen Platz finden. Seit der israelischen Besetzung des Westjordanlandes im Juni 1967 haben sich bereits fast 300.000 jüdische Siedler niedergelassen, zusätzlich knapp 190.000 in Ost-Jerusalem. Das Ministerium erklärte, es handle sich um „vorläufige“ Pläne, die erst noch von verschiedenen Instanzen der neuen israelischen Regierung gebilligt werden müssten. Peace Now, das die Pläne enthüllt hatte, unterstrich, schon jetzt sei der Bau von 15.000 Wohnungen genehmigt, 9.000 davon seien sogar schon im Bau. Die Pläne sähen Wohnungsneubauten vor allem in der Region Betlehem und bei Male Adumin östlich von Jerusalem vor. „Die Umsetzung dieser Pläne würde die Schaffung eines palästinensischen Staates vollkommen unmöglich machen“, kritisierte der Chef von Peace Now, Jariv Oppenheimer. Das Foto zeigt die Siedlung Ofra unweit von Ramallah. Sie wurde fast vollständig auf Land errichtet, das in palästinensischem Privatbesitz war. Im Jahre 1994 wohnten hier 1.270 Siedler, 2004 schon 2.260. AFP, GB FOTO: AP