WAS MACHT EIGENTLICH ...… Martens Sämling?
: Saftig knacken

Die Regale in den Supermärkten und Bioläden quellen dieser Tage über mit neuen, frischen Äpfeln. Es ist Haupterntezeit, und jeder will damit Schotter machen. Was nicht ganz fair ist angesichts des Angebots, das nicht einmal aus Chile, sondern aus Brandenburg kommt. Die Elstar, Jonas oder Cox kosten zwischen zwei und zwei Euro neunzig das Kilo. Letzteres ist ein Wucherpreis, den man nicht zahlen sollte.

Alternativen dazu gibt es – und nicht wenige. Am Wochenende veranstalten Brandenburger Apfelhöfe im Rahmen des „Sortengartentags“ nicht nur Rundgänge über die Plantagen und machen Infotainment über die Apfelsorten – in Form von Apfelwein und Schnäpschen. Sie verkaufen auch jede Menge gutes Obst zu günstigen Preisen. So zum Beispiel „Martens Sämling“, eine Sorte, der es in diesem Jahr beinahe an den Stiel gegangen wäre. Denn der süßsäuerlich-aromatisch mundende Großapfel wäre durch die Trockenheit im Juli fast „verdurstet“, besser gesagt: Der starkwüchsige Baum hätte kaum Früchte getragen. Die Rettung für den Sämling brachte der August mit Regen ohne Ende. Darum sind die Früchte heute knackig frisch und saftig, und der Sämling ist nur örtlich etwas schorfanfällig. Ein echter Genuss also, der übrigens bis November oder Dezember anhält, wenn der Apfel richtig gelagert wird. Nämlich kühl und am besten im Keller auf dem Teil, das die Schwaben „Butzen“ nennen. Wer genau wissen will, was das ist und noch vieles mehr zu 150 Apfelsorten, besucht am Sonntag die Gärten von Familie Bröckers: Damaschkeweg, Frankfurt (Oder). ROLA FOTO: AP