Suffverbot für Kids

Polizeigewerkschaft und Drogenbeauftragte sind für Alkoholverbot an Plätzen. Einige Bezirke machen es vor

Angesichts der wiederholten Fälle von Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen haben die Berliner Drogenbeauftragte und die Deutsche Polizeigewerkschaft sich für ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen ausgesprochen. Zur Eindämmung des Alkoholkonsums in der Öffentlichkeit sei das „ein gutes Zeichen“, sagte die Drogenbeauftragte Christine Köhler-Azara.

Allein seit Freitagabend gab es in Berlin zehn Fälle von Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen, darunter in Neukölln, Alt-Tegel, Tiergarten. Sechs Jugendliche mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Von April bis Dezember 2007 waren 663 stark betrunkene Minderjährige aufgegriffen worden.

Unterdessen wollen immer mehr Bezirke ein Alkoholverbot auf Spielplätzen einführen. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf erließ im November ein Alkoholverbot auf Spielplätzen. Dem Beispiel wollen die Bezirke Spandau und Steglitz-Zehlendorf folgen. Entsprechende Verordnungen seien auf dem Weg.

Problematisch könnte die Durchsetzung des Verbots sein. „Die Idee ist gut, aber die Polizei hat keine Kapazitäten, und bei den eigentlich zuständigen Ordnungsämtern sieht es nicht besser aus“, sagte der Vizelandeschef der Polizeigewerkschaft, Helmut Sarwas. Auch die Drogenbeauftragte warnte: „Wenn das Verbot nicht umgesetzt wird, wäre das kontraproduktiv, weil die Jugendlichen dann den Eindruck hätten, dass die Erwachsenen nur groß tönen, aber nichts tun.“ DPA