IHK-SEHER BLICKEN IN DIE ZUKUNFT
: Krise erreicht bald Berliner Arbeitsmarkt

Die Wirtschaftskrise wird nach Einschätzung der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) bald den hauptstädtischen Arbeitsmarkt erreichen. Die Zahl der Arbeitslosen werde „spätestens ab Herbst“ hochgehen, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Diese negative Entwicklung werde sicherlich bis 2010 andauern. In welchem Ausmaß, das könne derzeit niemand prognostizieren, fügte Eder hinzu.

Die Talfahrt der Konjunktur wird nach Einschätzung Eders „über kurz oder lang“ aufhören. „Das heißt aber noch nicht, dass es dann wieder aufwärtsgeht“, betonte der IHK-Chef. Mit einem Aufschwung sei sicherlich nicht vor Mitte 2010 zu rechnen.

Die Stimmung unter den IHK-Mitgliedsfirmen sei sehr unterschiedlich. „Es gibt eine Reihe von Bereichen, in denen die Stimmung gar nicht gut ist wie bei Automobilfirmen und -zulieferern“, sagte Eder. In der Branche gebe es „Kurzarbeit bis zum Anschlag“. Wenn das so weitergehe, werde es zur Entlassung von Mitarbeiter kommen.

Auch in industrienahen Dienstleistungen sowie in Hotels, in der Gastronomie, bei PR-Agenturen und im Kongressgeschäft sei die Stimmung „überhaupt nicht gut“. Die Immobilienwirtschaft habe ebenfalls ein Riesenproblem, ergänzte Eder. Die eigentliche Katastrophe sei, dass die Banken keine neuen Geschäfte mehr in einer Größenordnung über 10 oder 20 Millionen Euro finanzierten. Dass das Vertrauensklima der Banken immer noch nicht wiederhergestellt sei, halte eine Volkswirtschaft auf Dauer nicht aus. (ddp)