… der NDR?
: Brücken bauen!

Es könnte alles so einfach sein. Seit Jahren schwelt nun der Streit um den Uferweg am Griebnitzsee, den Anwohner für Spaziergänger sperrten. Die Gegner überziehen sich mit Klagen. Und wo mit Gesprächen und gutem Willen gar nichts mehr geht, kommt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und schafft Fakten: Die Macher des Satiremagazins „Extra 3“ bauten kurzerhand eine öffentliche Brücke in den See hinein und „umgingen“ damit ein Grundstück.

„Wir haben gedacht, die brauchen jemanden, der ihnen den Konflikt löst“, sagt Autor Johannes Büchs, der sich von einem taz-Artikel anstiften ließ. Das Technische Hilfswerk baute Ratzfatz eine 70 Meter lange Pontonbrücke um das Grundstück Karl-Marx-Straße 25. Die Genehmigungen hatte sich Büchs bei der Stadt geholt – problemlos und ein Indiz, wie die Stadt zu dem Ufer-Streit steht: öffnen für alle. Die Spaziergänger befürworten das auch und nahmen die Pontonbrücke sofort in Beschlag.

Der betroffene Eigentümer indes schäumte ob der NDR-Satire. Und holte zum Gegenschlag aus: Just in den zwei Stunden der Umbrückung wollte er in See stechen. Mit einem Boot, wohlgemerkt, das die Nachbarn in den Jahren zuvor nie gesehen hatten. Es könnte alles so einfach sein – die Sturköpfe aber provozieren lieber munter weiter. PEZ