Protest gegen Bekleidungsladen

FRIEDRICHSHAIN In der Frankfurter Allee eröffnet ein Laden mit Klamotten, die bei Neonazis beliebt sind

Sicherheitsglas in den Schaufenstern und gleich an drei Stellen der Hinweis auf die besondere Überwachung: Für einen Bekleidungsladen sind die Sicherheitsvorkehrungen besonders aufwendig. Aber der Laden in der Frankfurter Allee 91 in Friedrichshain, der offenbar bald eröffnen wird, ist kein normaler Klamottenladen – sondern er läuft unter dem Namen Doorbreaker. Die Firma mit den dunkel-blauen Großbuchstaben führt auch Kleidung der bei Neonazis beliebten Kleidermarke Thor Steinar.

Eine Mitarbeiterin des Friedrichshainer MieterInnenladens, der Kontaktadresse vieler zivilgesellschaftlicher Initiativen im Stadtteil, erfuhr von der Ladeneröffnung vor knapp zehn Tagen. „Ich setzte mich sofort mit der Hausverwaltung und dem Makler in Verbindung. Da gab es noch die Hoffnung, die Eröffnung des Ladens zu verhindern“, erklärt sie gegenüber der taz. Doch die Verträge seien da bereits unterzeichnet gewesen.

Canan Bayram, die für die Grünen im Abgeordnetenhaus sitzt und als Mitbegründerin der Friedrichshainer Initiative gegen Rechts aktiv ist, kritisiert die Naivität mancher Hausbesitzer und -verwalter. „Es wäre möglich, den Verkauf von Thor-Steinar-Klamotten im Vertrag auszuschließen.“ Doch viele Vermieter seien froh, dass die Läden überhaupt vermietet werden.

Mitglieder der Initiative gegen Rechts haben in den letzten Tagen mehr als 20 Unterschriften von MieterInnen und LadenbesitzerInnen aus der Nachbarschaft gegen den Laden gesammelt. Für den 29. August planen antifaschistische Gruppen eine Demonstration. Sie soll an der Frankfurter Allee beginnen und in der Nähe des Bekleidungsladens Horrido in Lichtenberg enden. PETER NOWAK