VERFAHRENE SITUATION BEI DER S-BAHN
: Schwere Vorwürfe an Senatorin Junge-Reyer

Bei der S-Bahn-Bahn bleibt der Betrieb stark eingeschränkt. Wegen Sicherheitsüberprüfungen an Bremszylindern der Züge ist weiterhin nur ein Viertel der Flotte im Einsatz. Es gilt ein Notfahrplan. Nach Einschätzung eines S-Bahn-Sprechers war die Lage im S-Bahn-Verkehr am Wochenende „den Umständen entsprechend stabil“.

Vor diesem Hintergrund wird weiter über die Verantwortung für die Krise und die Zukunft des S-Bahn-Betriebs in der Hauptstadt debattiert. Einen nachhaltigen Imageschaden durch die S-Bahn-Probleme für Berlin beklagen der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und der Fahrgastverband Igeb.

Schwere Vorwürfe erhob der Privatbahnverband Mofair unterdessen an die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, und deren Vorgänger Peter Strieder (beide SPD). Die Politiker hätten sich möglicherweise der Untreue schuldig gemacht, sagte Engelbert Recker, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbands. Der 2004 abgeschlossene Vertrag des Landes mit der S-Bahn, für den sie verantwortlich seien, gehe „zulasten des öffentlichen Vermögens“. Mit dem Vertrag werde einem Unternehmen bis 2017 Geld in einem Ausmaß „zugeschustert“, das dem Beihilferecht der EU widerspreche, so Recker. Die S-Bahn bekomme mehr Geld als angemessen. (ddp)