TU will runden Tisch

BILDUNG Leitung der Uni will sich regelmäßig mit den Studis treffen. Die befürchten, dass sich trotzdem nichts ändert

An der Technischen Universität Berlin (TU) soll es in Zukunft regelmäßig einen Runden Tisch mit Studierenden und Vertretern der Hochschule geben. „Die Studierenden sollen das Gefühl haben, dass ihre Probleme von den Entscheidungsträgern wahrgenommen werden“, sagte TU-Vizepräsident Jörg Steinbach am Dienstag. Bei der Diskussionsrunde sollen beispielsweise Probleme bei der Umstellung von Magister und Diplom auf Bachelor und Master diskutiert werden. „Das wäre ein wichtiges Feedback für die Studiendekane“, sagte Steinbach. Den Studenten will er seinen Vorschlag am Mittwoch bei einem Treffen unterbreiten und diskutieren.

AStA-Referent Christian Meyer bezeichnete den Vorschlag als Augenwischerei. Er befürchtet, dass der Runde Tisch nur dazu dient, die Streikenden zu befrieden – und aus den Diskussionen am Tisch keine konkreten Taten folgen. Seit Mitte vergangener Woche halten Studierende der TU das Audimax besetzt und protestieren damit für bessere Studienbedingungen. Eine Räumung des Hörsaals ist laut Steinbach zurzeit kein Thema.

Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) äußerte derweil „in vielen Bereichen grundsätzlich Verständnis“ für die Protestierenden. Dazu gehörten der Protest gegen Studiengebühren und einen Abbau des Bafög, sagte Zöllner. Dennoch stehe er zum Bologna-Prozess und den daraus resultierenden Bachelor- und Masterabschlüssen.

In Berlin sind derzeit nicht nur Hörsäle der drei großen Unis – der TU, der Freien und der Humboldt-Universität – besetzt, sondern auch in der Alice-Salomon-Hochschule und seit Montag in der Beuthochschule für Technik. Bereits seit knapp zwei Wochen halten Studierende der Universität Potsdam das Audimax besetzt. (dpa, ddp, taz)