Umfrage unter jungen Berlinern
: Kinder wissen wenig von ihren Rechten

Jedes dritte Kind denkt, dass Eltern ihre Kinder schlagen dürfen. Das geht aus einer Umfrage zum Thema „Kinderrechte“ hervor, die der Berliner Kinderschutzbund anlässlich des 20. Jahrestages der UN-Kinderrechtskonvention durchführte. Teilgenommen haben 246 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren.

„Die Ergebnisse der Umfrage sind erschreckend“, sagt Sabine Walther, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes. Knapp 30 Prozent der befragten Mädchen und über 20 Prozent der Jungen wissen nicht, dass die Kinderrechte für alle Kinder gelten. Ein Viertel der Kinder glauben, dass sie ihre Meinung gegenüber Erwachsenen nicht sagen dürfen. 18 Prozent der Jungen und 14 Prozent der Mädchen wissen nicht, dass sie ein Recht haben zu spielen. „20 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention ist das ein Armutszeugnis“, kommentierte Walther das Umfrageergebnis.

Am 20. November 1989 verabschiedete die UN-Generalversammlung das Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Deutschland unterzeichnete das Papier 1992 nur unter Vorbehalt – gemäß Artikel 6 des Grundgesetzes sind staatliche Eingriffe in die elterliche Erziehung unzulässig. Der Kinderschutzbund fordert die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz und die Berliner Landesverfassung. Festgeschrieben werden sollen etwa das Recht des Kindes auf Förderung, Schutz und einen angemessenen Lebensstandard. api