NACH SEINER WAHL IN HAMBURG
: FU-Präsident mosert über Berlins Wissenschaftssenator

Riskante Kürzungspläne, „fahrlässige politische Entscheidungen“ und Fehlkonstruktionen: Mit deutlicher Kritik am Senat hat der Präsident der Freien Universität (FU), Dieter Lenzen, seinen möglichen Wechsel nach Hamburg begründet. Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) habe „ein völlig anderes Steuerungsverständnis von Hochschulen, als es, abgesehen von Ländern wie China, weltweit der Fall ist“, sagte er in einem Interview. Lenzen war am Freitag zum neuen Präsidenten der Uni Hamburg gewählt worden, hat das Angebot bisher aber noch nicht offiziell angenommen.

Der FU-Präsident betonte, die Universitäten in Berlin handelten unter schwierigsten wirtschaftlichen Bedingungen und lebten seit Langem „mit unendlichen, buchstäblich blutigen Auseinandersetzungen über immer weitere Kürzungen“. Dem Erfolg der Freien Universität stehe „eine fahrlässige Politik gegenüber, deren Ende nicht absehbar ist“. Als Beispiele nannte Lenzen die Streichung von 40 Millionen Euro aus den Universitätshaushalten zum Zweck der sogenannten Einstein-Stiftung und die „Fehlkonstruktion des Charité-Konzerns“. Nach Lenzens Auffassung könne es kein Vertrauen mehr in die Planungssicherheit in Berlin geben.

Zugleich bezeichnete Lenzen einen Wechsel an die Universität Hamburg als eine „reizvolle neue Aufgabe“. (dpa)