Brandenburg flutet Spree

HOCHWASSER Die Talsperre Spremberg ist geöffnet. Landesregierung gibt vorsichtige Entwarnung

Es war ein Wettlauf mit der Zeit. Bis zuletzt war unklar, ob die Bauarbeiten am Fluttor der Talsperre Spremberg fertig würden. Am Dienstag hieß es: Wasser marsch. Mit 70 statt bisher mit 10 Kubikmetern pro Sekunde rauscht das Wasser nun aus der Talsperre nach Norden. Der Zufluss oberhalb des Staubeckens betrug 100 Kubikmeter pro Sekunde.

In Potsdam herrschte am Dienstag vorsichtiger Optimismus. Vielerorts waren an Neiße und Spree die Pegel zurückgegangen. Angespannt bleibt die Situation aber in Cottbus. Entscheidend sei dort, dass die Flutwelle nicht allzu stark anschwillt, sagte der Präsident des Landesumweltamts, Matthias Freude. Das sei eine „sehr sensible Angelegenheit“. Der Katastrophenalarm blieb daher bestehen. Der höchste Wasserstand wurde von der Stadtverwaltung am Dienstagabend erwartet.

An der Lausitzer Neiße sanken die Pegel in Forst und Guben. Evakuierungen wurden aufgehoben, erste Aufräumarbeiten begannen. Die vorläufige Bilanz: Bei Grießen südlich von Guben hielt ein Deich den Wassermassen nicht stand, das Städtchen wurde aber nicht überflutet. In Guben wurden zwei Straßen in der Nähe des Flusses überspült, Keller liefen voll. Auf der polnischen Seite in Gubin floss der Fluss an zwei Stellen über die Ufer und flutete neun Straßen. Die rund 140 Bewohner von Klein Bademeusel konnten am Dienstag in den Forster Ortsteil zurück, der am Montagabend evakuiert worden war.

Unterdessen prognostizierte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), weitere Hochwasserkatastrophen: „Ich befürchte, dass wir damit noch mehrfach zu tun haben werden.“ Die Folgen des Klimawandels seien zu spüren. „Wir werden keine Ruhe haben.“ wera

Inland SEITE 6