Im Ärger vereint

FLUGHAFEN Bürger aus Tegel und Schönefeld protestieren gegen Flughafenbetreiber

Mehr als hundert Menschen haben am Sonntag in Tegel gegen das Chaos bei den Flughafenplanungen in der Hauptstadtregion protestiert. Von „Misswirtschaft und Täuschungsmanövern“ seien die Anwohner des Flughafens Tegel genauso betroffen wie die Menschen im Einzugsgebiet des künftigen Hauptstadtflughafens „Willy Brandt“ in Schönefeld, sagte Sprecher Markus Peichl vom Bündnis Berlin Brandenburg gegen neue Flugrouten.

Daher hätten von den Tegeler Einflugschneisen und den künftigen Schönefelder Flugrouten Betroffene erstmals gemeinsam zu einer Demonstration aufgerufen. Mit dem Protestzug durchs Terminal in Tegel solle ein Zeichen gesetzt werden gegen die „Flughafenpolitik, die systematisch auf Kosten der Bürger und ihrer Gesundheit geht“.

Wegen technischer Probleme war die für den 3. Juni geplante Eröffnung des Hauptstadtflughafens auf den 17. März 2013 verschoben worden. Der Flughafen Tegel bleibt deshalb länger in Betrieb, zudem wurden die Nachtflugregelungen für den innerstädtischen Airport aufgeweicht.

Das strikte Nachtflugverbot von 0.00 bis 5.00 Uhr ist den Demonstranten zu kurz. Die geplanten An- und Abflüge könnten problemlos auch bei einem Nachtflugverbot von 22.00 bis 6.00 Uhr abgewickelt werden, sagte Peichl.

Im Mittelpunkt der Demonstration sollte zudem der Protest gegen die „bewussten Täuschungen“ stehen, die sich seit 1998 wie ein roter Faden durch die Flughafenplanungen zögen, sagte Peichl und fügte hinzu: „Noch nie wurde in Deutschland ein Flughafen so zurechtgebogen und gelogen wie in Schönefeld.“ So würden etwa statt der 40.000 ursprünglich versprochenen neuen Jobs nur 3.000 Arbeitsplätze entstehen. (dapd)