Aufholen und überholen

Alba Berlin gewinnt trotz mehrfachem Rückstand auch das zweite Spiel um die Basketballmeisterschaft gegen Bamberg. Sieg am Sonntag bedeutet Titelgewinn

Alba Berlin ist nach einer tollen Aufholjagd nur noch einen Schritt von der siebten deutschen Basketball-Meisterschaft entfernt. Der Champion der vergangenen sechs Jahre gewann am Mittwochabend auch das zweite Playoff-Finale gegen TSK uniVersa Bamberg und kann nach dem 81:75 (36:40) schon am Pfingstsonntag (15 Uhr) seinen Titel verteidigen. Die erste Partie hatten die Berliner am vergangenen Sonntag 73:69 in Bamberg gewonnen.

8.066 Zuschauer in der nicht ausverkauften Max-Schmeling-Halle sahen erneut eine harte Partie mit Nickeligkeiten auf beiden Seiten. Die Gastgeber leisteten sich dabei jedoch deutlich mehr unerlaubte Aktionen, so dass bereits zur Pause vier Berliner mit jeweils drei Fouls belastet waren. Bei Bamberg hatte in Jason Sasser ausgerechnet der bis dahin stärkste Spieler drei Fouls gesammelt.

Deutlich absetzen konnte sich zunächst keines der Teams, mit je 13 Punkten ragten Sasser und Alba-Regisseur DeJuan Collins heraus. Bambergs Gert Kullamäe, der am Sonntag die Chance zur möglichen Verlängerung vergeben hatte, sorgte mit einem Drei-Punkte-Wurf trotz Foul und anschließend verwandeltem Freiwurf für die Halbzeitführung. Bamberg zog nach dem Wechsel sogar bis auf 55:47 davon. Vor allem Center Jovo Stanojevic hatten es die Berliner zu verdanken, dass sie zu Beginn des Schlussviertels wieder ausgleichen konnten. Zwar gingen die Gäste erneut mit 68:59 in Führung, doch Alba kam durch einen Dreier von Vladimir Petrovic wieder zum 70:70.

Bambergs Trainer Dirk Bauermann kassierte daraufhin wegen Meckerns ein technisches Foul, Collins verwandelte die fälligen Freiwürfe zum 72:70. Danach sorgten erneut Petrovic und Collins für die nicht mehr erwartete Wende. Beim Sieger waren Stanojevic mit 19 und Collins mit 20 Zählern die Besten.

Vor Spielbeginn wurde der ehemalige „Albatros“ Wendell Alexis geehrt, der entscheidenden Anteil an den ersten sechs Meisterschaften hatte. Der 38 Jahre alte Amerikaner, nach seinem letztjährigen, nicht ganz freiwilligen Abschied aus Berlin bei Paok Saloniki aktiv, war zum besten Spieler der vorigen Saison gewählt worden. Die Fans feierten Alexis stürmisch. DPA