Moschee muss warten

Bezirk will vor der Genehmigung eines Moscheebaus in Charlottenburg eine Einschätzung vom Innensenator

Der islamische Verein Inssan muss weiter auf eine Entscheidung zum geplanten Moscheebau in Charlottenburg warten. Es fehle noch eine „Einschätzung“ von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) zu Inssan, sagte der Baustadtrat des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, Klaus-Dieter Gröhler (CDU), am Montag. Dem 2002 gegründeten muslimischen Verein Inssan würden „problematische“ personelle wie organisatorische „Verbindungen“ zu der vom Verfassungsschutz beobachteten Muslimbruderschaft nachgesagt, so Gröhler. Zudem müsse noch ein Verkehrsgutachten ausgewertet werden.

Der Geschäftsführer von Inssan, Imran Sagir, wies die Vorwürfe zurück. Richtig sei, dass Inssan unter anderem mit der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) zusammenarbeite, der wiederum Verbindungen zur Muslimbruderschaft nachgesagt werden.

Ein ähnliches Bauvorhaben von Inssan war 2006 im Bezirk Neukölln aus baurechtlichen Gründen gescheitert. Zudem hatte es politische Vorbehalte gegen den Besitzer des Grundstücks, Ibrahim El Zayat, gegeben, auf dem die Moschee errichtet werden sollte. Zayat ist Präsident der IGD, die als mitgliederstärkste Organisation der radikalislamischen Muslimbrüderschaft gilt.

Gegen den Moscheebau engagiert sich unter anderem die Initiative „Pro Deutschland“ stark, die dem Verein „Pro Köln“ nahe steht. Unterstützt wird Inssan unter anderem von der langjährigen Berliner Ausländerbeauftragten Barbara John. epd, taz