Bleibe im Flughafen

Die in Berlin gestrandete Finnin hält sich nun im Flughafen Schönefeld auf. Sie will nicht in ihre Heimat zurückkehren

Sie hat wieder am Flughafen übernachtet. Die in Berlin gestrandete Finnin hat am vergangenen Wochenende Obdach im Flughafen Schönefeld gesucht. Der Pfarrer der finnischen Gemeinde, Kai Henttonen, bestätigte Berichte der Bild und der B. Z. vom Dienstag, dass die Frau mindestens eine Nacht auf einer Bank im Flughafenterminal übernachtet habe. „Ich habe sie am Sonntag dort getroffen“, sagte Henttonen. Wo die Frau sich derzeit aufhält, war unklar.

Der Fall der etwa 40 Jahre alten Frau sorgte in Finnland und Deutschland für Aufsehen. Sie lebte von Dezember 2008 an mittellos am Flughafen Tegel, bevor sie Mitte Februar von Polizei und Richtern in einer Psychiatrie untergebracht wurde. Ein Versuch ihrer Familie, sie in ihr Heimatland zurückbringen zu lassen, scheiterte. Die Frau wollte in Berlin bleiben. Deshalb entsprach die Justiz auch nicht einem Attest auf Einweisung in eine finnische Klinik.

Derweil suchen deutsche und finnische Behörden gemeinsam nach Wegen, wie die Frau in ihre Heimat zurückkehren kann. Henttonen hofft auf eine Lösung noch im Laufe dieser Woche. „Sie müssen verstehen, dass ich derzeit nichts Genaues sagen werde“, sagte der Pfarrer. Er sei aber beruhigt zu wissen, wo sich die Frau zuletzt aufgehalten habe. „Der Flughafen ist ein sicherer Ort für sie.“

Obwohl der Aufenthalt für Besucher ohne gültiges Flugticket zwischen 0 und 4 Uhr nachts dort nicht erlaubt ist, war die Finnin geduldet worden, bestätigte Flughafensprecher Eberhard Elie. „Wir sehen die Sache gelassen.“ Sie könne sich auch zukünftig dort aufhalten, unter der Voraussetzung, dass sie keine Passagiere belästige. DPA