Allein vor dem Kadi

MORDANKLAGE Prozess gegen Neuköllner Rapper findet ohne Öffentlichkeit statt

Der Prozess gegen einen Musiker der Berliner Rapperszene, der einen Nachbarn umgebracht haben soll, wird hinter verschlossenen Türen geführt. Noch vor Verlesung der Anklageschrift gab das Berliner Landgericht einem Antrag der Verteidigung statt. Eine öffentliche Verhandlung könnte den 19-Jährigen über Gebühr seelisch belasten, begründete die Jugendstrafkammer am Donnerstag ihre Entscheidung.

Der offenbar psychisch gestörte Musiker aus dem Bezirk Neukölln soll seinen behinderten Nachbarn am Nachmittag des 26. Februar in dessen Wohnung in der Boddinstraße mit mehreren Gegenständen misshandelt haben. Schließlich soll der Deutsche libanesischer Abstammung mehrfach mit einem Messer auf sein 41-jähriges Opfer eingestochen haben. Der Mann konnte nicht mehr gerettet werden und verstarb in seiner Wohnung. Kurz darauf wurde der Beschuldigte festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag vor.

Der Rapper leidet offenbar an einer schizophrenen Störung. Die Staatsanwaltschaft strebt seine dauerhafte Unterbringung in einer Klinik an. (dpa)