CHRISTLICH-ISLAMISCHER DIALOG
: Dröge warnt vor Selbstgerechtigkeit

In der Diskussion um die Verfassungstreue muslimischer Verbände hat der Berliner Bischof Markus Dröge vor christlicher Selbstgerechtigkeit gewarnt. Auch die deutschen Kirchen hätten sehr lange die allgemeinen Menschenrechte als unvereinbar mit ihrer Lehre abgelehnt, sagte der evangelische Theologe bei einer Diskussion zum Stand des christlich-islamischen Dialogs am Montag in der Katholischen Akademie. „Die Kirchen sind einen langen Weg gegangen, bis sie ein partnerschaftliches Verhältnis mit dem Staat hatten.“ Dröge bekräftigte die Forderung nach einem flächendeckenden islamischen Religionsunterricht an den Schulen, wie ihn Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) durch die Fortsetzung der Islamkonferenz erreichen will. „Ich wünsche den muslimischen Jugendlichen, dass auch sie einen guten Religionsunterricht bekommen“, so der Bischof. Der Bundesbeauftragte für Interreligiöse und Interkulturelle Zusammenarbeit der Türkisch-Islamischen Anstalt für Religion (Ditib), Rafet Öztürk, sprach sich ebenfalls dafür aus. Es gebe leider Geistliche, die eine „falsche Lehre“ verbreiteten, sagte er mit Blick auf sogenannte Hassprediger. (epd)