ZU WENIG BRUTPLÄTZE
: Enten suchen die Nähe der Menschen

Auf manchem Berliner Balkon mit Osterglöckchen und ersten Geranien schnattert es hinter dem Sonnenstuhl. Windgeschützt und sicher haben sich Entenmütter auf „Balkonien“ niedergelassen. Die Tiere haben nicht mehr so viel Auswahl. „In Berlin finden Enten kaum einen Platz, an dem sie ungestört brüten können“, teilte am Dienstag der Naturschutzbund Nabu mit. Und während sich viele Menschen über die „süßen Untermieter“ freuen, erwartet die Küken ein gefährliches Abenteuer: Abwasserrohre, Lichtschächte und Autos sind tödliche Fallen auf dem Weg zum Wasser. Der Naturschutzbund Nabu will daher wieder Geleitschutz geben. 2010 haben Naturschützer in Berlin fast 1.000 Mutterenten und Küken sicher in Wassernähe gebracht.

Ab Mitte April rechnet die Wildpflegestation des Nabu mit vielen „Entenrettungen“. Das erste Entennest wurde bereits im März gemeldet. Wenn die Küken ausgebrütet sind, wird die ganze Entenfamilie umgesiedelt. Bereits seit mehreren Jahren beobachten die Vogelkundler das seltsame Brutverhalten der Berliner Enten. (dpa)