Liebig 14
: Polizist kann Angeklagte nicht belasten

Nach schweren Ausschreitungen anlässlich der Räumung des besetzten Hauses Liebigstraße 14 in Friedrichshain muss sich seit Dienstag eine 23-jährige Studentin vor Gericht verantworten. Sie soll einen Stein auf einen Polizisten geworfen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr schweren Landfriedensbruch, Körperverletzung und Widerstand bei der Festnahme vor. Zum Auftakt verweigerte sie vor dem Amtsgericht Tiergarten die Aussage.

Der 35-jährige Polizist konnte sich vor Gericht nicht erinnern, ob er am 19. Januar von der Angeklagten getroffen wurde. Hunderte Demonstranten hatten gegen die bevorstehende Räumung eines der letzten besetzten Häuser protestiert. Nach Angaben des Zeugen flogen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper auf die Einsatzkräfte. Das Haus war Anfang Februar geräumt worden. In einer früheren Vernehmung hatte der damalige Gruppenführer ausgesagt, die Studentin habe ihn aus rund 15 Metern Entfernung mit einem Stein am Oberkörper getroffen.

Ein 36-Jähriger war im März freigesprochen worden, weil sich ein Steinwurf nicht nachweisen ließ. Der Prozess gegen die 23-Jährige wird am 12. Juli fortgesetzt. (dpa)