JÜDISCHE GEMEINDE
: Scheidende Vorsitzende mahnt Sparkurs an

Angesichts einer hohen Schuldenlast in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin hat die scheidende Vorsitzende Lala Süsskind davor gewarnt, vom Konsolidierungskurs abzuweichen. „Die Weichen sind gestellt, die darf man nicht mehr umstellen. Ansonsten fahren wir die Gemeinde vor die Wand“, sagte Süsskind am Montag. Diesen dringenden Rat gebe sie ihren Nachfolgern mit auf den Weg.

Zum Jahresende zieht sich Süsskind aus privaten Gründen aus dem Amt zurück. Bereits vor vier Jahren hatte sie die Leitung der hoch verschuldeten Gemeinde übernommen. Trotz eines aufgelegten Sparprogramms betragen die Verbindlichkeiten der Gemeinde immer noch 11 Millionen Euro. Um die Schuldenlast zu drücken, scheute der Vorstand um Süsskind nicht vor unpopulären Maßnahmen zurück. So wurden Personal abgebaut sowie das Schul- und Busgeld erhöht.

Aus Sicht von Süsskind waren das notwendige Schritte. „Wir sind immer noch total überschuldet. Ohne Außenhilfe können wir das alles nicht bewerkstelligen“, sagte sie. Sie rief ihre potenziellen Nachfolger deshalb zur Mäßigung auf und warnte vor einem persönlich aufgeheizten Wahlkampf. (dapd)