STROMVERSORGUNG IN BERLIN UND BRANDENBURG
: Studie: 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2030

Berlin und Brandenburg könnten bis zum Jahr 2030 ihren benötigten Strom rund um die Uhr komplett aus erneuerbaren Energien selbst produzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Reiner Lemoine Institut im Auftrag der Grünen-Fraktionen in Brandenburg und Berlin erstellt hat und die am Donnerstag vorgestellt wurde.

Demnach wäre bis 2020 eine Versorgung mit knapp 80 Prozent erneuerbaren Energien möglich – ohne höhere Kosten. Der Strom soll vor allem aus Windkraft und Solarzellen kommen, Bioenergie würde nicht weiter ausgebaut. Für rund ein Viertel der Stromerzeugung würden immer noch fossile Energieträger gebraucht. Die Berechnung geht davon aus, dass bis dahin 20 Prozent des Stromverbrauchs von 2010 eingespart werden. Spätestens ab 2020 kommen in dem Szenario Speichertechnologien wie etwa die Methanisierung eine besondere Bedeutung zu. Dabei wird überschüssiger Windstrom per Elektrolyse in Methan umgewandelt, das gespeichert und später in einem Gaskraftwerk verbrannt werden kann.

Die Grünen im Abgeordnetenhaus wollen, dass das letzte Berliner Braunkohlekraftwerk Klingenberg bis spätestens 2016 vom Netz geht. Sie fordern Berlin und Brandenburg zudem auf, nach Standorten für neue Erdgaskraftwerke zu suchen. Die seien als Übergangslösung besser geeignet, da sie flexibel zu- und abschaltbar sind. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn beide Landesregierungen eng zusammenarbeiten“, sagte der energiepolitische Sprecher der Grünen Michael Schäfer. Das Land Berlin nennt in seinem „Energiekonzept 2020“ als Ziel einen Anteil von gut 15 Prozent erneuerbarer Energien an der Stromversorgung, Brandenburg peilt bislang 20 Prozent an. SE