NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Funny Games U.S.

USA 2007. Regie: Michael Haneke. 112 Min.

So überflüssig Hollywood-Remakes letztlich auch sein mögen, selten ist eine Neuverfilmung für den amerikanischen Markt folgerichtiger gewesen als im Fall von Michael Hanekes „Funny Games“. Dennoch wirkt „Funny Games U.S.“ seltsam anachronistisch, schon in der Art, wie er den Zuschauer wiederholt mit direkter Adresse in die Kamera in seinem sadistischen Treiben zu implizieren versucht. Denn qualitativ unterscheiden sich die aktuellen medialen Gewaltbilder von den alten gerade darin, dass sie plötzlich Partizipation, Komplizenschaft gar suggerieren, statt den Zuschauer wie in der Vergangenheit lediglich zum Voyeur zu degradieren. Spätestens an diesem Punkt ist Hanekes Transferleistung zum Scheitern verurteilt. Theoretisch kann er sich noch darauf berufen, dass Hollywood mit den „Saw“-Filmen inzwischen genau die Sorte von Folterhorror produziert, den er mit „Funny Games“ gewissermaßen vorweggenommen hat. Als Ausweg aus diesem Dilemma bietet er allerdings weiterhin nicht mehr als die moralisch abgesicherte Verlagerung der Gewalt ins Off der Kamera. Die Täter bleiben leere Chiffren.

Sex and the City

USA 2008. Regie: Michael Patrick King. 158 Min.

Vier Jahre nach Ende der Serie kommt nun der Spielfilm ins Kino, in dem die „Sex & City“-Kolumnistin und Icherzählerin Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) wirklich ihren Mr. Right alias Mr. Big (Chris Noth) heiratet und die Reaktion zu obsiegen scheint. Dazu haben, in einem Sommer, in dem alle Modelabels plötzlich mit den extravagantesten Schuhen prunken, die Kreationen von Manolo Blahnik enorm an Strahlkraft verloren. So wie das Outfit von Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha.

FUNNY GAMES U.S.: Blow Up, Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Sony Center, Delphi, International, Kant, Kulturbrauerei, Neues Off, Thalia Potsdam, York. SEX & THE CITY (31 x)