NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Love ExposureSelten, das kann man guten Gewissens versprechen, werden Sie sich in einem vierstündigen Film so wenig gelangweilt haben wie in „Love Exposure“ von Sion Sono. Unter rigoroser Ausnutzung einer hemmungslosen Übertreibungs-Schönheit bei einer Konvergenz von romantisch großer Liebe und unausweichlicher Triebprogrammierung fährt der Mann auf, was man vom avancierten japanischen Gegenwartskino erwarten kann: also frappante Stilbrüche, bizarren Humor, Be- und Entschleunigungen aus allerneuster Achterbahn-Ästhetik und reichlich semi-ironische Einblicke in die hübsche Subkultursektenvielfalt Japans. Babylon Mitte, Eiszeit Coraline Ein Puppenanimationsfilm von Henry Selick („Nightmare Before Christmas“), der eine jener Kindergeschichten erzählt, die ihr Gruselelement aus der Tiefe unbewusster Ängste und Projektionen beziehen. Wenn die Darstellung der Kleinfamilie darin in Tonfall und Ausdruck nicht gleichzeitig so realistisch wäre, könnte man ihn leicht als hübsche 3-D-Spielerei abtun. So aber ist Selick mit „Coraline“ ein weises, kleines Meisterwerk über Wunsch und Verwirklichung gelungen. In 20 Kinos