NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Real Steel

Die Idee ist gar nicht so schlecht: so eine Art jugendfreier Rocky. Ein Underdog beißt sich durch, inklusive rührender Familiengeschichte. Es wird ordentlich gekämpft und gelitten, aber alles ohne Rinderhälften im Kühlhaus und ohne geschwollene Lippen. Stattdessen verprügeln sich Maschinen, was viel Raum für ausufernde Gewaltexzesse gibt, die keinen body count hinterlassen.

Das Bedauerliche an Real Steel jedoch ist, dass Regisseur und Produzenten anscheinend kein wirkliches Vertrauen in die Story oder das schauspielerische Potential des Casts hatten und stattdessen technikverliebt ohne Sinn und Verstand martialisch aussehende Roboter aufeinander loslassen. Dabei wird vergessen, den Charakteren Raum für eine plausible Entwicklung zu lassen, oder wer will seinem Publikum ernsthaft weismachen, dass ein elfjähriges Kind nicht zumindest ein kleines bisschen vom Tod seiner Mutter traumatisiert ist und eben nicht einfach mal so Anschluss findet an den Vater, mit dem es noch nie Kontakt hatte. Oder dass dieser Hallodri von Vater (Hugh Jackman) ohne Weiteres in seine Rolle hineinwächst. Schade, schade, denn die Idee ist wirklich gar nicht so schlecht gewesen … (im Multiplex Ihres Vertrauens) KRT