MEDIENTICKER

Perplex, die „Schülerzeitschrift“ der NPD in Sachsen, wird offiziell die wenigsten LeserInnen in der eigentlich gemeinten Zielgruppe erreichen: Die erste Ausgabe ist von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien für Jugendliche unter 18 Jahren verboten worden, teilte der sächsische Verfassungsschutz gestern in Dresden mit. Das Heft dürfe Jugendlichen weder angeboten, überlassen oder so zugänglich gemacht werden, dass sie die Inhalte einsehen können, hieß es. Auch die Werbung ist strafbar. Das Blatt enthalte unter anderem eine positive Darstellung Adolf Hitlers. Die erste Ausgabe war mit einer Auflage von 30.000 Stück angekündigt worden. Bereits im September wurden in Sachsen zahlreiche Exemplare von der Polizei beschlagnahmt, nachdem NPD-Mitglieder versucht hatten, diese an Schulen zu verteilen. Jetzt steht Perplex auf der sogenannten A-Liste der indizierten Titel. Diese verzeichnet gefährdende Schriften ohne strafrechtlich relevante Inhalte. (epd)

Eberhard Sinner, CSU, bayerischer Staatskanzleichef und Medienminister, hat vor einer Beschneidung des medienpolitischen Gestaltungsspielraums der Länder durch Brüssel gewarnt. Die EU-Vorschläge etwa zur Schaffung einer Europäischen Aufsichtsbehörde für die Märkte der elektronischen Kommunikation sowie zur Reform der gemeinschaftlichen Frequenzpolitik zielten unübersehbar darauf ab, Entscheidungs- und Kontrollbefugnisse nach Brüssel zu verlagern. Die EU will eine bessere Nutzung von Funkfrequenzen erreichen und erwägt daher, diese teilweise per Auktion zu verkaufen. Vor allem Radio- und Fernsehsender sehen sich hierbei gegenüber den Mobilfunkkonzernen benachteiligt. (dpa/taz)

Uwe Vorkötter, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau und gerüchtehalber bald Spiegel-Chef, kümmert sich erst mal ums Fernsehen: Die FR will ihre Website mit Videobeiträgen ausbauen, eine eigene Community einführen und natürlich auch „User Generated Content“ in ihr Angebot integrieren, meldet der Branchendienst Horizont. Beim Bewegtbildangebot, das deutlich ausgebaut werden soll, kooperiert die FR mit dem privaten Regionalsender Rheinmain-TV. (taz)