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Die ARD soll bis Ende kommenden Jahres einen Vorschlag zum Finanzausgleich innerhalb der Anstalt unterbreiten. Darauf haben sich gestern die Ministerpräsidenten der Länder in Dresden geeinigt. Auch die kleineren Sender müssten in die Lage versetzt werden, ihren Auftrag zu erfüllen und Programmvielfalt zu gewährleisten, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. Die Strukturunterschiede innerhalb der ARD müssten ausgeglichen werden. Die Ministerpräsidenten hatten sich zudem nach Angaben der Berliner Senatskanzlei geeinigt, dem RBB zunächst finanzielle Hilfen in Höhe von 20 Millionen Euro für die laufende Gebührenperiode zukommen zu lassen. Der RBB leidet seit Jahren unter der großen Zahl von Gebührenbefreiungen armer Bürger in der Region sowie an Schwarzsehern. Der Sender befürchtet deshalb für die laufende Gebührenperiode von 2009 bis 2012 eine Unterfinanzierung von 54 Millionen Euro. (dpa/taz)

David Montgomery (59), Chef der britischen Mediengruppe Mecom, kann gerade zusehen, wie die Aktien seines Unternehmens in den Keller rauschen. Per Börsenschluss am Mittwoch lag das Papier bei 4,85 Pence, was im Vergleich zum Vortag einen Rückgang um 26,9 Prozent bedeutet. Zu Beginn des Jahres kostete die Aktie noch 50,5 Pence. Demnach hat sie seither rund 91 Prozent verloren. Mecom wird überdies im laufenden Jahr voraussichtlich zehn Prozent weniger Gewinn einfahren. Gegenmaßnahmen sind offenbar schon angedacht. In mehreren Ländern soll der Konzern Verkaufsangebote für Zeitungsobjekte erhalten haben. Welche Zeitungen zur Disposition stehen ist, noch unklar: Angeblich soll es unter anderem um den Verkauf der norwegischen Edda-Media-Gruppe gehen. Mecom-Chef Montgomery sagte, die schlechtere globale Wirtschaftsentwicklung und schwächeren Konjunkturerwartungen seien an Mecom nicht vorbeigegangen. Dies zeige sich auch im aktuellen Rückgang der Anzeigenerlöse. Dennoch glaubt Montgomery an sein Geschäftsmodell. Mecom werde an den Veränderungen der Kostenstrukturen weiterarbeiten und neue Erlösquellen entwickeln. Zur Mecom-Gruppe gehören unter anderem die Berliner Zeitung und die Hamburger Morgenpost. (taz)