Schimmelmann bleibt

CDU stimmt in Wandsbek gegen Abbau der Büste

Die umstrittene Büste des Sklavenhändlers und Stifters Heinrich Carl von Schimmelmann (1724 bis 1782) bleibt auf dem Wandsbeker Marktplatz stehen. Das hat die CDU-Mehrheit in der Bezirksversammlung am Donnerstag beschlossen. „Die Missachtung der Gefühle vieler Menschen, die die Ehrung eines solchen Menschenschinders als persönlichen Schmerz empfinden, ist für uns unerträglich“, kritisierte GAL-Fraktionschef Olaf Duge. „Dass mit diesem Denkmal eine differenzierte Auseinandersetzung über Schimmelmann angeregt werden sollte, ist eine scheinheilige Schutzbehauptung“, schimpfte Hans-Joachim Klier von der SPD.

Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs (CDU) empfindet die Kritik als „heuchlerisch“. Seit Mai sei bekannt, dass die Plastik zusammen mit den Büsten der beiden anderen Besitzer des ehemaligen Gutes Wandsbek, Heinrich Rantzau und Tycho Brahe, aufgestellt werden sollte – als Repräsentanten einer Epoche, nicht als Denkmäler zum Aufblicken. Die Büste sei das Ergebnis einer kritischen künstlerischen Auseinandersetzung mit Schimmelmann und sei als einzige überhaupt mit einem kritischen Begleittext versehen. knö